Die Geschichte der westeuropäischen Demografie ist einfach zu verstehen. Vier Phasen lassen sich unterscheiden:
- Vorindustrielle Phase: hohe Geburtenrate und hohe Sterberate beziehungsweise schwaches Bevölkerungswachstum
- Demografischer Übergang (Teil 1): hohe Geburtenrate und sinkende Sterberate beziehungsweise starkes Wachstum
- Demografischer Übergang (Teil 2): sinkende Geburtenrate und sinkende Sterberate beziehungsweise Verlangsamung des Wachstums
- Industrielle Phase: tiefe Geburtenrate und tiefe Sterberate bzw. schwaches oder sogar rückläufiges Wachstum
Interessant ist, dass praktisch alle Länder diesem Muster folgen, sobald sich das Pro-Kopf-Einkommen erhöht. Zum Beispiel Indien, das zu den ärmeren Ländern gehört:
In einer Weltregion lässt der demografische Übergang jedoch auf sich warten, obwohl sich das Pro-Kopf-Einkommen verbessert hat: in Afrika südlich der Sahara. Zum Beispiel Nigeria, das heute bereits 182 Millionen Einwohner hat:
Besonders überraschend ist, dass das Bevölkerungswachstum von 2000 bis 2011 langsam zurückging (von 2,67% auf 1,94%), aber dann plötzlich wieder in die Höhe sprang (auf rund 2,5%). Es widerspricht jedem Trend. Wenn der demografische Übergang Afrikas nicht bald stattfindet, dürfte es schwierig werden, das Pro-Kopf-Einkommen zu heben. An sich ist es gut, dass die afrikanische Bevölkerungsdichte zugenommen hat, denn ein gewisser Grad an Urbanisierung ist eine Voraussetzung für höheres Wirtschaftswachstum. Aber es ist alles eine Frage des Masses.
Bei der Bremsung des Bevölkerungswachstums sind schon Fortschritte erzielt worden, aber nicht nur aus wirtschaftlichen, sondern auch aus politischen Gründen sollte der Anteil der Jungen schnell gesenkt werden. Es gibt nichts Gefährlicheres als hohe Jugendarbeitslosigkeit.
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